Schuppiges Fell nervt – dich und dein Pferd. Bevor du irgendetwas „draufschmierst“, klären wir: Welche Schuppen sind es? Was bringt Hanföl wirklich – innen und außen? Hier findest du klare Richtwerte, eine Checkliste zum Start und einen 4-Wochen-Plan.
die 3 wichtigsten Punkte
- Ursache checken: trocken vs. talgig; Rote Flaggen → Tierärzt:in.
- Langsam einschleichen: 5–7 ml Hanföl je 100 kg KM, dann Richtung Erhalt steigern.
- 4 Wochen beobachten: nur eine Variable ändern, Fortschritte per Foto-Check.
Inhalt
- Was sind Schuppen – und woher kommen sie?
- Warum Hanföl helfen kann
- So startest du mit Hanföl (innerlich)
- Anwendung außen – optional und gezielt
- Dein 4-Wochen-Plan
- Checkliste vor dem Start
- Dosiertabelle (Richtwerte)
- Beobachtungsbogen (4 Wochen)
- FAQ
- Dezenter Shop-Hinweis
- Autor:in & Aktualisierung
- Quellen/Weiterlesen
Was sind Schuppen – und woher kommen sie?
Schuppen sind abgestoßene Hautzellen. Ein bisschen ist normal. Problematisch wird’s, wenn es viel wird oder Juckreiz dazu kommt.
Häufige Auslöser
- Fellwechsel, trockene Luft, häufiges Waschen mit scharfen Shampoos
- Druck- und Scheuerstellen (Sattel-/Gurtlage, Decken)
- Staub, Schweiß, seltenes oder sehr hartes Bürsten
- Fütterungswechsel, unausgewogene Fettsäuren
Trocken vs. talgig
- Trockene Schuppen: feine „Schneeflocken“, stumpfes Fell.
- Talgige Schuppen: größere, fettige Plättchen, Haut fühlt sich schmierig an.
Achtung: Krusten, nässende Stellen, starker Juckreiz, übler Geruch, kahle Flächen – bitte Tierärzt:in einschalten. Das hier ersetzt keine Diagnose.
Warum Hanföl helfen kann
Hanföl bringt ein ausgewogenes Fettsäureprofil mit essenziellen Fettsäuren (u. a. Omega-3) und GLA (Gamma-Linolensäure). Diese Nährstoffe können die Hautbarriere ernährungsphysiologisch unterstützen und die Talgbalance positiv beeinflussen.
Kein Wundermittel, aber ein solider Baustein – besonders, wenn trockene oder talgige Schuppen mit „müder“ Hautbarriere zusammenhängen.
Hinweis: Das ist Fütterungswissen, keine Heilaussage. Effekte sind individuell.
So startest du mit Hanföl (innerlich)
- Berechne die Startdosis (siehe Tabelle).
- Einschleichen: 5–7 ml/100 kg KM für 5–7 Tage, dann Richtung Erhalt steigern.
- Nur eine Variable ändern: In den ersten 2 Wochen keine anderen Öle erhöhen.
- Verträglichkeit checken: Kot/Kotwasser, Appetit, Fellglanz wöchentlich notieren.
Tipp: Mische die Tagesmenge ins Krippenfutter oder in ein mildes Mash. Frisch füttern.
Ölquellen abstimmen
Wenn bereits Leinöl, Reiskeimöl o. Ä. gefüttert wird: Die Gesamt-Ölmenge im Blick behalten und ggf. reduzieren, damit die Energiebilanz passt.
Anwendung außen – optional und gezielt
- Dünn auf trockene, schuppige Stellen auftragen (nach dem Putzen).
- Patch-Test an kleiner Stelle (24–48 h) – gerade bei sensibler Haut.
- Nicht direkt unter Sattel-/Gurtlage oder unter eng anliegenden Decken.
Hinweis: Außenanwendung ist unterstützend. Die Basis ist die Fütterung + Pflege (saubere Bürsten, mildes Pferdeshampoo nur bei Bedarf).
„Ursache checken“ – so gehst du vor
1) Trocken vs. talgig schnell unterscheiden
Wisch-Test (Papiertaschentuch):
- Trocken: feine „Schneeflocken“, das Tuch bleibt sauber/trocken. Fell wirkt stumpf.
- Talgig: größere, zusammenklebende Schuppen; Tuch bekommt fettigen Film. Haut fühlt sich schmierig an.
Bürst-Check:
- Trocken: nach sanftem Bürsten staubt es, Schuppen rieseln.
- Talgig: Bürste wird schnell speckig, Schuppen kleben im Fell.
Typische Auslöser (kurz):
- Trocken: Fellwechsel, trockene Luft, häufiges Waschen, harte Bürsten, mageres Fettsäureprofil.
- Talgig: Talgüberproduktion, zu dicht liegende Decken, feucht-warm unter Sattel/Gurt, seltenes gründliches Putzen.
2) Mini-Lokalisations-Check (1 Minute)
- Stellen: Sattellage/Gurt? Mähne/Kruppe? Nur einzelne Zonen oder großflächig?
- Zeit: Seit Fellwechsel? Nach Deckenphase? Nach Shampoo?
- Pflege: Bürsten gereinigt? Mildes Shampoo oder stark entfettend?
3) → Tierärzt:in
Bitte abklären lassen, wenn eines davon zutrifft:
- Starker Juckreiz, Scheuern, Unruhe
- Nässende Stellen/Krusten, übler Geruch, Wärme/Schmerz
- Kahle, gerötete Areale oder schnell ausbreitende Herde
- Schuppen + allgemeine Verschlechterung (Fieber, Apathie, Abmagerung)
- Kein Effekt trotz sanfter Pflege & 2–4 Wochen Fütterungsanpassung
4) Was du sofort tun kannst (ohne zu übertreiben)
- Putzroutine sanft: weiche Kardätsche, saubere Bürsten; starkes Schrubben meiden.
- Deckenhygiene: sauber & trocken; Reibestellen entlasten.
- Shampoo nur bei Bedarf, mild, gründlich ausspülen.
- Hanföl einschleichen (5–7 ml/100 kg KM) und 4 Wochen beobachten – keine weiteren Ölsteigerungen parallel.
Kurz-Tabelle
| Merkmal | Trocken | Talgig |
|---|---|---|
| Optik | feine, trockene Flocken | größere, klebrige Plättchen |
| Tuch-Test | bleibt trocken | fettiger Film |
| Hautgefühl | eher rau/trocken | schmierig/glänzend |
| Häufige Trigger | trockene Luft, zu viel Shampoo, Fellwechsel | Deckenwärme, Schweiß, Reibung |
| Pflege-Fokus | sanft pflegen, Lipide zuführen (innen), selten waschen | Belüften, Reibung/Feuchte reduzieren, sanft entfettten – ohne auszutrocknen |
Dein 4-Wochen-Plan
Woche 0 (Start): Ist-Fotos bei gutem Licht. Startdosis geben. Putzroutine prüfen (saubere Bürsten, sanfte Kardätsche).
Woche 1: Schuppenmenge & Juckreiz notieren. Wenn gut vertragen → Richtung Erhalt steigern.
Woche 2: Fellglanz, Hautbild, Kot/Kotwasser checken. Bei Reizung Dosis halbieren/kurz pausieren.
Woche 3: Kleine Anpassungen (Fütterung/Deckenhygiene). Kein „Öl-Hopping“.
Woche 4: Foto-Vergleich. Wenn besser: Erhaltungsmenge beibehalten. Wenn unverändert oder schlechter: Ursachencheck vertiefen, ggf. Tierärzt:in.
Checkliste vor dem Start
- Schuppen-Typ erkannt (trocken/talgig/saisonal)
- Kein Verdacht auf Infektion/Parasiten (sonst TA)
- Futterplan bekannt (weitere Öl-/Fettquellen)
- Start- und Erhaltungsdosis berechnet
- Foto-Status „Tag 0“ erstellt
- Bürsten sauber, Shampoo mild
Dosiertabelle (Richtwerte)
für Hanföl – pro 100 kg Körpermasse (KM)
| Produkt | Start (ml/100 kg) | Erhalt (ml/100 kg) | Max (ml/100 kg) | Hinweise |
|---|---|---|---|---|
| Hanföl | 5–7 | 10–15 | 20 | langsam steigern; Ölquellen gesamt beachten; Energiebilanz anpassen |
* Richtwerte, individuell prüfen; Vorerkrankungen/Medikamente beachten; Tierärzt:in einbeziehen. Keine Heilsversprechen.
Beobachtungsbogen (4 Wochen)
| Woche | Schuppen-menge (↑/→/↓) | Juckreiz (ja/nein) | Haut (Rötung/ Krusten) | Fellglanz | Kot/ Kotwasser | Notizen |
|---|---|---|---|---|---|---|
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FAQ
Wie schnell sehe ich Effekte?
Oft in 2–4 Wochen kleine Veränderungen. Beim Fellwechsel kann es länger dauern.
Innen oder außen – was ist besser?
Innen (Fütterung) hat Priorität. Außen nur dünn und gezielt – als Unterstützung.
Kann ich Hanföl mit anderen Ölen kombinieren?
Ja, aber die Gesamtmenge an Fett/Energie beachten. In den ersten 2 Wochen keine zusätzliche Ölsteigerung.
Mein Pferd reagiert sensibel – was tun?
Dosis halbieren oder kurz pausieren. Bei anhaltenden Hautproblemen → Tierärzt:in.
Hilft Hanföl bei Sommerekzem?
Es kann die Hautbarriere unterstützen. Diagnose & Therapie gehören zur Tierärzt:in – Hanföl ersetzt das nicht.
Woran erkenne ich gutes Hanföl?
Kaltgepresst, frisch, nussig, am besten Bio. Kühl, dunkel, luftdicht lagern.
Kann ich Hanföl dauerhaft geben?
Bei guter Verträglichkeit ja – in Erhaltungsmenge. 1–2 Ölpause-Wochen im Jahr sind ok.
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Bio Hanföl für Pferde kaufenText von Hempy Ratgeber-Redaktion • Aktualisiert am: 10.10.2025
Dieser Ratgeber ersetzt keine tierärztliche Diagnose oder Behandlung.


